JHV: Platzpflege
Liebe Mitglieder des TCK
Die Tennisplätze - ob nun in der Halle oder im Außenbereich - sind das Kapital des Vereins!!
Unter diesem Motto sei es mir gestattet heute einen kleinen Exkurs zur Pflege der Tennisplätze zu machen.
Seit Jahren werden die Außenplätze des Clubs von einer professionellen Firma im Frühjahr aufbereitet, und ich glaube, das ist auch gut so, denn bei einem kürzlich in Kiel vom Landessportverband durchgeführten Seminar zur Tennisplatzpflege, konnten ich erfahren, wie viel Aufwand und Mühe es kostet, einen Platz richtig herzurichten und das nicht immer die Firma schuldig ist, wenn am Ende der Saison die Plätze nicht in dem Zustand sind, wie wir es gerne hätten.
Wir selbst haben hierzu einen großen Teil beizutragen.
Die Tennisplätze werden uns von der Fachfirma nach der Bearbeitung in einem trittfesten angewalzten, aber nicht bespielbaren Zustand übergeben.
In einem Nachfolgezeitraum von ca. 14 Tagen sind die Tennisplätze 4 – 5 mal intensiv mit der Handdusche zu durchfeuchten, das bedeutet einschlämmen bis zum Wasserstau!! Dies ist mit der Beregnungsautomatik nicht zu bewerkstelligen.
Nach Abzug des Oberflächenwassers aus der Ziegelmehldecke muss diese umgehend angewalzt und abschließend mit einem Schleppnetz abgezogen werden.
Apropos Ziegelmehl. Es stellt sich für einige vielleicht die Frage:Was ist das überhaupt und gibt es Unterschiede?
Ja die gibt es.
Ziegelmehl ist nichts anderes als gebrannte Tonziegel, Dachpfannen, die gebrochen und gemahlen wurden. Da es in Deutschland unterschiedliche Tonursprungsqualitäten gibt, gibt es eben auch unterschiedliches Tennismehl mit einer unterschiedlichen Wasserbindungskapazität.
Allerdings gibt es für die Herstellung eine gesetzliche Norm, die eine Körnung von 0 – 2 mmm vorschreibt.
Zurück zum Tennisplatz
Eine optimale Festigkeit der Ziegelmehldeckschicht wird durch eine intensive Verzahnung des Korngefüges durch mehrere Schlämmvorgäng erreicht.
Es ist für Klaus und Reinhard nichts Neues, wenn ich sage, dass die Arbeitsgänge Wässern und Walzen immer zusammenhängende Arbeitsgänge sind.
Sollte es in dieser Phase regnen, so emphehlen die Experten, den Arbeitsgang konsequent durchzuführen und nicht vom Plan abzuweichen.
Weiterhin wurde angeregt, die Linien vor dem eigentlichen Walzen der Plätze vorzuwalzen, da hierdurch eine bessere Einbettung der Linien ins Ziegelmehl gegeben ist.
Doch kommen wir nun zu Hinweisen, die vor allem für uns Spieler und Nutzer der Plätze von Wichtigkeit sind.
Zu beginn der Saison, ist neben großem Pflegeaufwand das Wichtigste
D i s z i p l i n und G e d u l d !!!
Disziplin der Spieler fängt beim Schuhwerk an, sie zeigt sich, wenn ein Spieler ein Loch zumacht und festtritt.
Sie fordert, dass bei einem Belagschaden nicht einfach weitergespielt wird.
Am Saisonanfang reicht es nicht den Platz abzuziehen und zu wässern.
Aufgetretene Schäden müssen unbedingt mit beigeschabtem Ziegelmehl geschlossen und gut festgetreten werden.
Aber ja nicht einfach das Abziehgerät nehmen und sinnlos Pflichtübungen verrichten!!
Ich sprach die Schuhe an.
Mit falschem Schuhwerk geht die Tennisdecke im Nu in die Brüche. Es eignen sich Hallenschuhe.
Dies wird wird im TCK eigentlich seit jeher praktiziert und dennoch finden sich jedes Jahr wieder Mitglieder, die diese Regel missachten.
An dieser Stelle sei also hinsichtlich der Schuhe noch einmal darauf hingewiesen.
Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Tennisplätze in den ersten 4 Wochen nicht 100%ig bespielbar sind.
Wenn das jeder Spieler beherzigt und den Platz pfleglich behandelt, werden wir viel Freude in der Saison haben.
Noch ein Wort zur Bewässerung.
Die Grundbewässerung muss 1 x täglich möglichst nicht während der Spielzeiten durchgeführt werden.Dass heißt in den Abend- oder nachtstunden und dann intensiv, dass heißt je nach Witterungslage Bewässerungsintervalle von 15 bis 45 Minuten!!!
Wasser ist für die Plätze das A und O.
Und gerade hier sehe ich im Manegement große Reserven.
In der Regel wird die Verantwortung auf die Platzwarte bzw. Kalle abgeschoben.
Ich möchte an dieser Stelle vorschlagen, dass jede Mannschaft eine sogenannte „Platzpatenschaft“ übernimmt und somit eine vernünftige Pflege der Plätze über die Saison gewährleistet ist.
Innerhalb der Mannschaft kann geregelt werden wer wann den Platz abends kontrolliert und wässert.
Sollten Probleme oder Fragen auftreten stehen Klaus, Reinhard und H. W. sicherlich gerne hilfreich zur Seite.
Abschließend ein Wort zum Abziehen der Plätze und Bewässern vor dem Spiel
In den letzten Jahren konnte im Club immer wieder beobachtet werden, dass vor dem Spielen gar nicht oder unzureichend, dass heißt für 2 Minuten mit der Beregnungsanlage bewässert wurde und zum anderen die Plätze nach dem Spiel häufig nur im Platzbereich abgezogen wurden.
Dies sind zwei Kardinalfehler, die einen entscheidenden Einfluß auf die Platzqualität haben.
An dieser Stelle muss ich eine Lanze für die Mannschaft von Tommy Runge und von Peter Lassen brechen.
Von ihnen wurde in der Regel zum Bewässern der Plätze vor dem Spiel richtiger weise die Handdusche benutzt. Unsere Bewässerungsanlage ist betagt und aus meiner Sicht nicht geeignet, um die Spielfläche gleichmäßig zu befeuchten.
Wir müssen dazu übergehen, dass alle so verfahren und die Bequemlichkeit überwinden.
Benutzt also bitte vor dem Spiel konsequent die Handduschen und bewässert den gesamten Platz!!
Das Abziehen der Plätze sollte spiralförmig erfolgen bzw. parallel zur Grundlinie.
Welches Verfahren angewandt wird richtet sich letztlich danach, was ich erreichen möchte.
Spiralförmiges Abziehen bedeutet, dass Grobkorn nach innen befördert wird. Paralleles Abziehen bedeutet, dass Grobkorn nach außen abgezogen wird.
Also auch hier wird deutlich, nicht einfach sinnlos seine Pflicht zu tun, sondern wir sollten uns Gedanken machen, was in dieser Situation das Beste für den Platz wäre, um so die Qualität, die wir auch beanspruchen, zu erhalten.
Auf jeden Fall sollte der gesamte Platzbereich abgezogen werden. Dies beugt nicht zuletzt auch der Moosbildung im Randbereich vor. Bedeutet aber auch, das die Randbereiche sauber und frei von Schlacken und Grobkorn sein müssen.
Ich bitte euch diese Ausführungen richtig zu verstehen und niemand sollte sich persönlich angegriffen fühlen. Ich möchte nur an die eingangs gesagten Worten erinnern – die Plätze sind unser Kapital und wir können mit unserem Engagement Kosten eindämmen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Bodo Düvier
von Ulrich Lhotzky-Knebusch